Dienstag, 12. Juni 2007



Der Film "Die Brücke" spielt am 27. April 1945 in Deutschland. Es werden 7 Freunde im Alter von 16-18 Jahren im 2. Weltkrieg in den Wehrdienst eingezogen und dort zu Soldaten ausgebildet. Die meisten haben sich sehr darüber gefreut, eindlich "männlicher" zu werden und das Vaterland zu verteidigen doch schnell stellt sich heraus, dass der Krieg schlimmer ist als vermutet. Nach einem Tag wird direkt Alarm ausgelöst und der erste Einsatz steht den Jugendlichen bevor. Da sie noch nicht ausgebildet sind, erhalten sie den Befehl, eine scheinbar unwichtige Brücke zu bewachen, die später gesprengt werden soll und an der, laut Aussage, nichts passieren würde. Als die Jungs am Einsatzort sind, wird ihr Kompanieführer erschossen und die sind auf sich allein gestellt. Sie bekommen einen ersten Luftangriff mit und müssen zusehen, wie ihr Freund stirbt, was sie allerdings nicht aufhält, den Stützpunkt weiter zu verteidigen. Die Freunde erleben ebenfalls, wie Panzer auf sie zukommen und versuchen diese aufzuhalten um ihre Brücke zu schützen. Bei diesem Vorhaben werden alle Jungs getötet außer einer. Untereinander haben sie miterlebt, wie ihre Freunde erschossen wurden und leideten. Am Ende des Films sieht man nur noch einen lebenden Jungen, der völlig verstört zurück in sein Dorf geht und zahlreiche tote Jugendliche , die Deutschland verteidigen wollten. DER FILM IST EINE WAHRE BEGEBENHEIT und im Abspann wird behauptet, dass dieses Ereignis so unbedeutend sei, dass es in keinem Heeresbericht erwähnt wurde.

Der Regisseur des Filmes wollte darstellen, wie schrecklich der Krieg gewesen ist und das auch schon sehr junge Menschen für den Krieg und Vaterland ihr Leben gelassen haben. Es wäre auch kein Delikt gewesen, sich in Sicherheit zu bringen und man wird kein Stück "männlicher" oder stärker wenn man Menschen erschießt. Es ist falsch was damals passierte, denn wenn man in diesem Alter schon so einen Horror miterlebt, kann man davon ausgehen, dass diese Bilder und Erinnerungen nie wieder aus dem Kopf verschwinden werden. Der Krieg hat die Zukunft dieser Jungs zerstört und auch der anderen Menschen, die im 2. Weltkrieg gezwungen wurden, in diesen schrecklichen Jahren mitzuwirken und auch diese Bilder zu sehen.

Es geht auch nicht um die Analyse des Nationalsozialismus und nicht um den braunen Terror, sondern um eine vermeintlich unwichtige Geschichte am Rande des Untergangs; genau damit wird deut
lich, wie wenig einzelne Menschenleben in diesem Augenblick noch zählen und wie sich die Mechanismen des Kriegs, einmal in Gang gekommen, nicht mehr aufhalten lassen.

1 Kommentar:

Unknown hat gesagt…

Deine positivistische Sichtweise auf den Film kann ich nicht teilen.
Im Zentrum steht nicht, wie grausam der Krieg überhaupt ist, vielmehr zielt der Film darauf ab die Jugendlichen als Opfer zu stilisieren um so dem Zuschauer die Chance zu bieten ein positives Bild der "deutschen" Jugend von damals zu projezieren. Der Film zeigt die GI's gegen die die Jugendlichen an der Brücke kämpfen als eiskalte, professionelle Soldaten die es anscheinen nicht kümmert, dass sie gegen Halbwüchsige kämpfen. Egal ob gewollt oder ungewollt, soll die ein Negativbild der US-Soldaten etablieren, mit der Aussage "Alle sind im Krieg böse, alle sind im Krieg schlecht". Ganz klar steht dies im Kontext der deutschen Schuldabwehr um endlich wieder ein positives Deutschlandbild entstehen zu lassen.
Es wird völlig ausgeblendet, dass auch die des Denkens schon fähige Jugend (und zu dieser gehören die dargestellten Charaktere zweifelsohne) Teil des antisemitisch-nationalsozialistischen Volkskollektivs waren und die Diktatur mitgetrugen. Sie tragen auch Verantwortung für Auschwitz und Treblinka. Die mitgetragene Grausamkeit blendet der Film aus und stilisiert die Jugendlichen als Opfer der "Hitlercliqie".
Ein symptomatischer Film der die gegenwärtige deutsche Gesellschaftsrealität wiederspiegelt, in der sich, zunächst subversiv, ein positiv empfundener Nationalismus wieder etablieren kann.